Wärmepumpe vs. Gas-Brennwertkessel: Technischer Vergleich von Heizsystemen

Eigentümer von Einfamilienhäusern mit 120–180 m² in Österreich stehen immer häufiger vor einer anspruchsvollen Entscheidung: Welches Heizsystem soll für einen Neubau gewählt werden, oder wie lässt sich eine bestehende Anlage modernisieren? Steigende Gaspreise, strengere Umweltauflagen in Wien, Graz und anderen Großstädten sowie der Bedarf an Kühlung im Sommer zwingen Immobilieneigentümer, optimale Lösungen zu suchen.

Für Hausbesitzer stellt sich die zentrale Frage: Welches System ist aus ingenieurtechnischer Sicht tatsächlich effizienter und wirtschaftlicher – der traditionelle Gas-Brennwertkessel oder die moderne Wärmepumpe? Besonders relevant ist dies in Regionen mit gemäßigtem Klima wie Salzburg oder Innsbruck, wo die mittleren Wintertemperaturen selten unter -15°C fallen.

Vergleich der Heizleistung: Mycond-Wärmepumpe vs. Gastherme

Wie beide Technologien funktionieren: Arbeitsprinzip und Effizienz

Gas-Brennwertkessel arbeiten nach dem Prinzip der Verbrennung von Erdgas und der Wärmeübertragung an den Heizkreislauf (Wasser). Moderne Brennwertgeräte erreichen dank der zusätzlichen Nutzung der Kondensationswärme des im Abgas enthaltenen Wasserdampfs einen Wirkungsgrad von bis zu 98%. Allerdings hängt die Effizienz dieser Systeme von einer sicheren Gasversorgung und regelmäßiger Wartung ab.

Luft/Wasser-Wärmepumpe arbeitet nach einem anderen Prinzip – sie überträgt thermische Energie aus der Umgebungsluft in das Heizungssystem des Hauses. Die Effizienz der Wärmepumpe wird durch den Leistungskoeffizienten (COP) und den saisonalen Leistungskoeffizienten (SCOP) bestimmt. Ein COP von 4,5 bedeutet beispielsweise, dass die Wärmepumpe aus 1 kW elektrischer Energie 4,5 kW Wärme erzeugt. Die Inverter-Technologie ermöglicht die Leistungsregelung je nach Bedarf und optimiert so den Energieverbrauch.

Methodik des technischen Vergleichs von Heizsystemen

Für einen objektiven Vergleich von Wärmepumpe und Gas-Brennwertkessel ist es wichtig, die unterschiedlichen Klimazonen Österreichs zu berücksichtigen. Für Wien und Graz (gemäßigtes Klima), Salzburg und Linz (gemäßigt-kühles Klima), Innsbruck und andere alpine Regionen (kaltes Klima) fällt die Effizienz beider Systeme unterschiedlich aus.

Schlüsselparameter für die Bewertung:

  • COP der Wärmepumpe an verschiedenen Betriebspunkten (A7/W35, A-7/W35)
  • Saisonaler Leistungskoeffizient (SCOP) zur Bewertung der Effizienz über das Jahr
  • Wirkungsgrad des Gas-Brennwertkessels (bis 98%) im Vergleich zu herkömmlichen Geräten (bis 90%)
  • Abhängigkeit der Effizienz von der Außentemperatur
  • Betrieb in verschiedenen Modi (Heizen, Warmwasser, Kühlen)
Außentemperatur Effizienz der Wärmepumpe (% des max. COP) Wirkungsgrad des Gas-Brennwertkessels (%)
+10°C 100% 95-98%
0°C 80-85% 95-98%
-7°C 60-65% 95-98%
-15°C 50-55% 95-97%
-25°C 40-45% 93-96%

Wie aus der Tabelle ersichtlich, sinkt die Effizienz der Wärmepumpe mit fallender Außentemperatur, während der Wirkungsgrad des Gas-Brennwertkessels nahezu konstant bleibt. Dennoch hält eine hochwertige Wärmepumpe selbst bei -15°C einen COP von 2,5–3,0, was einer Wärmeerzeugung von 2,5–3,0 kW pro 1 kW aufgenommener elektrischer Energie entspricht.

Technische Daten Mycond BeeHeat: Inverter-Technologie für effizientes Heizen

Modell Leistung (kW) COP bei A7/W35 COP bei A-7/W35
MHS-N6BH/U6BH 6,0 4,89 2,94
MHS-N8BH/U8BH 7,9 4,51 3,05
MHS-N10BH/U10BH 9,7 4,62 3,1
MHS-N12BH/U12BH 12,1 4,51 2,7
MHS-N14BH/U14BH 14,3 4,61 2,7
MHS-N16BH/U16BH 16,2 4,41 2,6

Zusätzliche Merkmale der Mycond BeeHeat Wärmepumpen:

  • Arbeitsbereich: -25…+43°C
  • Vorlauftemperatur: bis +60°C
  • Kältemittel: R32 (umweltfreundlich)
  • Energieeffizienzklasse: A+++ (W35) und A++ (W55)
  • Geräuschpegel: 42 dB(A) Inneneinheit / 58-68 dB(A) Außeneinheit
  • Versorgung: 230/50Hz (bis 10 kW) und 400/50Hz (ab 12 kW)
  • Kühlleistungseffizienz (EER): 2,45-2,94

Mitsubishi Inverter-Technologie ermöglicht eine stufenlose Regelung der Kompressorleistung, sodass sich das System an den aktuellen Heizbedarf anpasst, ohne häufige Ein-/Ausschaltzyklen. Das erhöht die Lebensdauer der Anlage und verbessert die Energieeffizienz.

Alfa Laval Plattenwärmetauscher sorgt für eine optimale Wärmeübertragung zwischen Kältemittel und Heizungswasser und minimiert Energieverluste beim Wärmeaustausch.

Technischer Vergleich der Systeme: Mycond-Wärmepumpe vs. Gastherme

Checkliste zur Wahl zwischen Wärmepumpe und Gas-Brennwertkessel

  1. Verfügbarkeit/Kosten des Gasnetzanschlusses: Ist kein Gasanschluss vorhanden oder die Anschlusskosten hoch, ist die Wärmepumpe die attraktivere Option.
  2. Wohnfläche und Wärmeverluste: In gut gedämmten Häusern mit geringen Wärmeverlusten (bis 50 W/m²) arbeitet die Wärmepumpe mit maximaler Effizienz.
  3. Art des Heizungssystems: Bei Fußbodenheizung oder Gebläsekonvektoren (niedertemperaturige Systeme) erreicht die Wärmepumpe den höchsten COP.
  4. Kühlbedarf im Sommer: Die Wärmepumpe kann als Klimaanlage arbeiten, wodurch ein separates System entfällt.
  5. Klimazone: In Regionen mit gemäßigtem Klima (Wien, Graz) erzielt die Wärmepumpe einen hohen saisonalen SCOP.
  6. Möglichkeit der Kaskadenschaltung: BeeHeat erlaubt die Kombination von bis zu 9 Einheiten für größere Objekte.
  7. Geräuschpegel: Wichtig in dichter Bebauung – moderne BeeHeat-Wärmepumpen verfügen über einen geräuschreduzierten Modus.
  8. Umweltauflagen: Wärmepumpen verursachen deutlich geringere CO₂-Emissionen – wichtig für „grüne“ Projekte.
  9. Integration ins "Smart Home": Die BeeHeat-Wärmepumpe lässt sich einfach über die Mycond App in Smart-Home-Systeme integrieren.
  10. Stabile Stromversorgung: Für den zuverlässigen Betrieb einer Wärmepumpe ist eine stabile Stromversorgung erforderlich.

Wann BeeHeat die richtige Wahl ist: Optimale Anwendungsszenarien

Die Mycond BeeHeat Wärmepumpe ist in folgenden Fällen die optimale Lösung:

  • Neubau mit Fußbodenheizung oder Gebläsekonvektoren: Bei Vorlauftemperaturen von 35–45°C wird ein maximaler COP von 4,4–4,9 erreicht.
  • Modernisierung einer bestehenden Anlage: Möglichkeit des bivalenten Betriebs mit einem bestehenden Kessel als Reservequelle bei niedrigen Temperaturen.
  • Gebäude mit Kühlbedarf im Sommer: Einsparungen durch Wegfall einer separaten Klimaanlage dank EER bis 2,94.
  • Österreichische Regionen mit gemäßigtem Klima: In Wien, Graz, Linz, wo die mittlere Wintertemperatur über -10°C liegt, wird ein hoher saisonaler SCOP erreicht.
  • Objekte ohne Zugang zum Gasnetz: Ideale Lösung für abgelegene Regionen Österreichs.
  • Projekte mit Umweltzertifikaten: Energieeffizienzklasse A+++, geringe CO₂-Emissionen, umweltfreundliches Kältemittel R32 mit GWP 675.

Ein wichtiger Vorteil der BeeHeat-Wärmepumpen ist die automatische Umschaltung auf eine Reservequelle, wenn die Außentemperatur unter den Bivalenzpunkt fällt.

Mycond BeeHeat: Wärmepumpe mit eingebauter Frostschutzfunktion

Alternativen und Vergleich innerhalb der Mycond-Produktlinie

Mycond bietet verschiedene Wärmepumpenmodelle für unterschiedliche Anforderungen an:

  • BeeEco: Monoblock, Kältemittel R290, Vorlauftemperatur bis +75°C, Klasse A+++ bei W55 – ideal für die Sanierung von Heizkörpersystemen.
  • BeeSmart/Arctic Home Smart: Split-System mit 9,2–18,5 kW Leistung, Vorlauftemperatur bis +55°C – für mittelgroße Objekte.
Parameter BeeHeat (Split) BeeEco (Monoblock)
Vorlauftemperatur bis +60°C bis +75°C
Konstruktion Kompakte Außeneinheit Einzelgerät ohne Kältemittelleitung
Beste Anwendung Neuprojekte Sanierung bestehender Systeme
Montagebesonderheiten Erfordert einen zertifizierten Monteur für die Kältemittelleitung Einfachere Montage ohne Kältemittelleitung
Risiko des Einfrierens des Heizmediums Niedrig Höher (außenliegende Hydraulikleitung)

BeeHeat Split-Systeme sind kompakter und weisen ein geringeres Einfrier-Risiko auf, da der hydraulische Teil im Gebäudeinneren liegt. BeeEco-Monoblocks sind einfacher zu installieren (kein zertifizierter Fachbetrieb für Kältemittelarbeiten erforderlich) und eignen sich für Hochtemperaturanwendungen mit bestehenden Heizkörpern.

Montage, Betrieb, Integration von BeeHeat

Die BeeHeat-Wärmepumpe ist ein Split-System mit einem innenliegenden Hydromodul, das Folgendes umfasst:

  • Shimge Umwälzpumpe
  • Ausdehnungsgefäß 5 l
  • Alfa Laval Plattenwärmetauscher
  • Integrierter Elektroheizstab

Anschlussanforderungen: 230 V für Modelle bis 10 kW und 400 V für Modelle ab 12 kW. Das System kann an verschiedene Heizsysteme angeschlossen werden: Heizkörper, Fußbodenheizung, Gebläsekonvektoren.

Intelligente Funktionen von BeeHeat:

  • Integration mit der Mycond App zur Fernsteuerung
  • Möglichkeit zum Anschluss eines Raumthermostats
  • Witterungsgeführte Regelung
  • "Nachtmodus" mit reduziertem Geräuschpegel
  • Automatische Abtauung
  • Frostschutzmodus
  • Kaskadenschaltung von bis zu 9 Einheiten für größere Objekte

Wartungsvorteile: Die Wärmepumpe benötigt nur minimalen Wartungsaufwand und keine jährliche Kaminüberprüfung – anders als der Gas-Brennwertkessel, der regelmäßigen Service, Reinigung und Schornsteinprüfung erfordert.

Mycond BeeHeat: Wärmepumpe mit automatischer Diagnose

Berechnung des Bivalenzpunkts: Wann eine zusätzliche Wärmequelle benötigt wird

Der Bivalenzpunkt ist die Außentemperatur, bei der es wirtschaftlicher ist, auf eine Reserve-Wärmequelle (z. B. Gas-Brennwertkessel) umzuschalten. Für seine Bestimmung sind folgende Schritte notwendig:

  1. Erstellung einer Kurve der COP-Abhängigkeit von der Außentemperatur
  2. Festlegung der Temperatur, bei der der COP so weit sinkt, dass eine alternative Quelle effizienter ist

Beispielsweise kann für die klimatischen Bedingungen in Wien, wo die Minimaltemperaturen selten unter -15°C fallen, der Bivalenzpunkt bei etwa -10°C liegen. Das bedeutet: Oberhalb von -10°C arbeitet ausschließlich die Wärmepumpe, bei niedrigeren Temperaturen kann der Gas-Brennwertkessel zugeschaltet werden.

BeeHeat verfügt über eine automatische Umschaltung auf die Reservequelle und gewährleistet so eine stabile Beheizung selbst bei kritisch niedrigen Temperaturen. Das ist besonders relevant für Alpenregionen Österreichs wie Innsbruck oder Villach.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Kann die BeeHeat-Wärmepumpe bei -25°C betrieben werden?

Ja, der Arbeitsbereich der BeeHeat-Wärmepumpen liegt bei -25…+43°C. Allerdings ist zu beachten, dass der COP bei niedrigen Temperaturen auf 2,6–3,1 fällt. Für kalte Regionen wird daher ein bivalentes Schema mit einer Reserve-Wärmequelle empfohlen.

Welche Vorlauftemperatur erreicht BeeHeat?

BeeHeat liefert Vorlauftemperaturen bis +60°C und ist damit für die meisten Heizungssysteme geeignet, einschließlich traditioneller Heizkörper. Für höchste Effizienz wird der Einsatz mit Niedertemperatursystemen (Fußbodenheizung, Gebläsekonvektoren) empfohlen.

Wie viel Strom verbraucht die Wärmepumpe?

Der Stromverbrauch hängt vom COP der Pumpe ab. Bei einem COP von 4,0 werden aus 1 kWh Strom 4 kWh Wärme erzeugt. Eine Wärmepumpe mit 10 kW Heizleistung benötigt bei Volllast somit etwa 2,5 kW elektrische Leistung.

Ist ein Reservekessel erforderlich?

Für österreichische Regionen mit gemäßigtem Klima (Wien, Graz) ist ein Reservekessel nicht zwingend erforderlich. Für alpine Regionen mit längeren Phasen niedriger Temperaturen wird jedoch ein bivalentes System empfohlen. BeeHeat verfügt über eine automatische Umschaltung auf die Reservequelle bei Bedarf.

Wie laut ist BeeHeat?

Die Inneneinheit von BeeHeat erreicht einen Geräuschpegel von 42 dB(A), die Außeneinheit 58–68 dB(A), je nach Modell und Betriebsmodus. Das System bietet einen "Nachtmodus" mit reduziertem Geräuschpegel – wichtig für die dichte Bebauung österreichischer Städte.

Kann BeeHeat auch kühlen?

Ja, BeeHeat kann im Kühlmodus mit einem EER von 2,45–2,94 im Temperaturbereich +8…+43°C betrieben werden. Somit kann ein einziges System im Winter heizen und im Sommer kühlen.

Beratung zur Wahl des optimalen Heizsystems

Die Entscheidung zwischen Wärmepumpe und Gas-Brennwertkessel hängt von vielen Faktoren ab: Klimazone, Gebäudetyp, Heizungssystem und individuellen Anforderungen. Für eine detaillierte Analyse Ihrer Situation und die Auswahl der optimalen Lösung bieten wir eine kostenlose Beratung mit einem Mycond-Ingenieur an.

Während der Beratung erhalten Sie:

  • Auslegung des optimalen Heizsystems für Ihr Objekt
  • Bestimmung des Bivalenzpunkts für Ihre Region
  • Auswahl des optimalen BeeHeat-Modells entsprechend Ihren Anforderungen

Für eine Beratung kontaktieren Sie uns über das Formular auf der Website oder telefonisch. Unsere Spezialisten helfen Ihnen, die effizienteste Lösung für die Beheizung Ihres Hauses in Österreich zu wählen.